Pünktlich um 07:30 h erschien Jürgen, DC 0 DA, nachdem er sich zum fünften Mal verfahren hatte, an meinem Heimat-qth in Beckum. Nach dem Umpacken seiner Kontestgeräten in meinen Wagen, starteten wir in Richtung Steibis, das wir bei kaum belegter Autobahn schon um 13:45 h erreichten. In der Ferienwohnung holten wir die dort hinterlegten Antennen und unseren Portabelantennenmast ab und fuhren den Alpweg weiter zur Falkenhütte. Mit dem Schreckensruf: "Achtung, die Funker kommen", wurden wir von der Wirtin freundlich begrüßt. In einer würdigen Zeremonie überreichten wir ihr einen BBT-Krug, den wir mit unseren Rufzeichen aufgewertet hatten. Sofort suchte und fand Frau Wirtin einen geeigneten Stammplatz für unser Gastgeschenk auf dem Bord über der Theke und war über unsere Gabe dermaßen erfreut, dass sie uns spontan einen Bergler-Enzian ausgab. Bei mäßig besetztem Gastraum verlebten wir einen feucht fröhlichen Abend und sanken nach einem forschenden Blick Richtung Westen, der erträgliches Wetter versprach, in die Betten.
Um 06:30 h riss uns Jürgen aus wohligem Schlummer. Ein blitzeblauer Himmel hatte sich über dem gesamten Allgäu ausgebreitet - völlig unüblich für ein Sommer BBT-Wochenende. Seitlich von der Falkenhütte, an unserem angestammten Kontestplatz, bauten wir die Station auf. Plötzlich richtete sich Jürgen von seiner Procom–Tragetasche schreckensbleich auf. "Du, Willi, ich habe doch tatsächlich alle Transverter vergessen!". Laut schallend lachte ich und freute mich schon auf einen schönen Wandertag, als Jürgen beim Wühlen unter den vielen Handtüchern doch noch die vermissten Geräte fand. Flugs wurden dann die letzten Vorbereitungen vor dem BBT getroffen und das Frühstücksbuffet pünktlich um 08:00 h gestürmt. Da wir die Ersten waren, konnten wir uns gehörig für das kommende Abenteuer stärken.
Zulu 845, bzw. 8:45 h utc sah uns am erwartungsvoll rauschenden IC 202. Ein Plausch kurz vor Kontestbeginn mit DL 2 SAX bescherte uns um 9:00 h utc unser erstes qso auf 23 cm. Schlagartig belebte sich das Band und auch einige OM's, die offensichtlich verschlafen hatten, kamen ab 10:00 h utc auf die Frequenz. Um 11:30 h hieß es dann umbauen für den Verkehr auf 13, 9 und 6 cm. Als erstes Highlight bekamen wir DB 6 NT, Michael, auf 13 cm in den Kasten. Beim Versuch ihn auf 9 und 6 cm zu erwischen, erlebten wir eine satte Pleite. Wir sahen uns enttäuscht an. Plötzlich fiel uns auf, dass wir die Antennenkabel zum Offsetspiegel für 9 und 6 cm vertauscht hatten. Nach Korrektur klappte es mit Michael auch auf diesen beiden Bändern. Immerhin waren das bei eher mäßigen Ausbreitungsbedingungen etwa 350 km. Im Laufe des anschließenden Wettbewerbs waren die Stationen, die auf allen drei Bändern qrv sind, manchmal nur mit hohem Zeitaufwand zu arbeiten. Buchstäblich in den letzten Sekunden gelang uns noch einen Verbindung mit DK 2 GR auch auf 6 cm. Wir waren uns hinterher sofort einig, dass der Zeitraum für Verbindungen auf allen drei hohen Bändern einfach zu gering bemessen ist. Auf einige Stationen, die wir noch gerne abgearbeitet hätten, mussten wir schweren Herzens verzichten.


Den Nachmittag verbrachten wir auf der Terrasse vor der Hütte und ließen im Gespräch Erinnerungen an alte Amateurfunkerzeiten aufleben. Immer neue Episoden aus unserem Funkerleben fielen uns ein und wir vergaßen schier die Zeit, als plötzlich die Hüttenwirtin erschien und rief: "Hinein mit den Funkern, die anderen Gäste warten schon mit dem Essen."

Auch der Sonntagmorgen bescherte uns ein phantastisches BBT-Wetter. Am Vorabend hatten wir schon unsere kleine Yagi für 70 aufgebaut und so brauchten wir nur unseren IC 402 anzusaften und waren pünktlich um 9:00 h Ortszeit qrv. Eine Stunde hatten wir uns für die Teilnahme am weiteren Wettbewerb gegönnt, dann bauten wir die Station ab und nach herzlicher Verabschiedung von der uns lieb gewordenen Wirtin ging es zurück in den Ruhrpott bzw. das Münsterland.



73 de dk9ww + dc0da

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