BBT Bayerischer Bergtag

Vom Winde verweht....

Ein Bericht über das BBT-Wochenende 27. und 28. Mai 2006
Autor: Horst Weise DL4SBK

Der Sommer-BBT 2006 Teil 1 wurde wie immer im Vorfeld mit den aktiven Stationen intensiv vorbereitet. Auf 24 GHz, aber ganz besonders auf den noch höheren Frequenzen, sind ohne Standortuntersuchung von vorne herein keine Verbindungen möglich.
Die bekannten aktiven Stationen beim BBT für diese Frequenzen, nämlich DC0DA (Jürgen), DL2AM(Philipp), DJ5AP(Gerd), DF5SL(Richard) und DL4SBK(Horst), hatten ihre Standorte nach den bis dahin bekannten Wettervorhersagen festgelegt. DC0DA hatte die Bergstation der Hochgratbahn (JN57AL) im Visier, DJ5AP, der ursprünglich auf den Feldberg im Schwarzwald seine Station aufbauen wollte, hatte sich für den höchsten Punkt auf der Schwäbischen Alb, dem Lemberg (JN48JD) entschieden. Bei DL2AM war die Frage noch nicht ganz geklärt, er wollte sich kurzfristig entscheiden. DF5SL und DL4SBK hatten sich den Römerstein (JN48SM), ebenfalls auf der Schwäbischen Alb, ausgeguckt.

Ich hatte mit TOP50 die Höhenprofile erstellt, die folgendermaßen aussahen:

Vom Römerstein zum Lemberg


Vom Hochgrat zum Römerstein


Bereits Mitte der Woche war abzusehen, dass es problematische Wetterverhältnisse geben würde. Genauso kam es dann auch. Nachdem wir (DF5SL und DL4SBK) die Station auf dem Römersteinturm aufgebaut hatten, kam die Nachricht: die Hochgratbahn fährt wegen zu starkem Wind nicht. Die Station, für die eigentlich dieser Standort ausgesucht wurde und zu der 100 % Sichtverbindung bestand, fällt leider aus. Von DJ5AP erhielten wir dann die gute Nachricht, er hatte seine Station auf dem Lembergturm aufgebaut. Dies war auch nicht so selbstverständlich, da es auf dem Lemberg meist ganz besonders windig ist. Außerdem hatte sich DL4BBU, der extra von Dorsten angereist war um auch einmal BBT-Luft zu schnuppern, zu Gerd gesellt. So waren wenigsten 2 Stationen QRV. Nach einigen Fehlversuchen kam es dann zu einer stabilen 24 GHZ Verbindung über 69 km. Leider hatte sich der Nebel nicht verzogen und es gab auch immer wieder Regengüsse auf der Strecke über die Schwäbische Alb. So kam letztendlich keine 47 GHz Verbindung zustande.

Römerstein 24/47 GHz

DL2AM hatte sich inzwischen auch gemeldet, allerdings war schon ein gut Teil der Kontestzeit vergangen. Er hatte wohl QSO auf 76 und 122 GHz mit DL2GWZ und dabei sehr viel Zeit gebraucht. Er war jetzt an einem Standort mit dem er Sicht auf den Hochgrat hatte, aber leider war DC0DA nicht QRV. Er wollte die Station jetzt an einem anderen Standort aufbauen, aber nun hatte starker Regen eingesetzt, d. h. es waren auf 24 und 47 GHz keine QSOs über diese Entfernung mehr möglich.

Wir hatten nun unsere Station abgebaut und uns auf den Weg zum Breitenberg im Allgäu, unserem Standort für den Sonntag (10 GHz und Teil2 24 GHz) gemacht. Dort angekommen gab es die nächste Hiobsbotschaft: keine Bergbahn und kein Materiallift wegen zu starkem Wind. Da seit kurzem aber ein Forstweg bis zum Endpunkt der Sesselbahn besteht, wurden wir mit dem Allradfahrzeug des Wirtes der Ostlerhütte abgeholt. So musste nur noch ca. 30 Minuten die Antennen und die Geräte getragen werden.
Die ganze Nacht rüttelte der Wind an der auf dem Grat gebauten Ostlerhütte und auch am Morgen gab es wieder Starkwind mit Böen von über 70 km. Trotzdem wagten wir es die 10 GHz-Antenne aufzubauen. Die Hütte bot etwas Windschatten, so wurde die Station am Geländer vor der Hütte 3-fach mit Riemen und Schnüren festgebunden.

Breitenberg bei kräftigem Wind

An 24 GHz war nicht zu denken, diese Konstruktion wäre unverzüglich auf und davon geflogen. So waren auf 10 GHz doch etliche Verbindungen möglich. Allerdings musste immer einer den Spiegel richtig festhalten. Auch hatte sich ein Logblatt während des BBT mit dem Wind davon gemacht. Dieses konnte aber wieder nachvollzogen werden. Es konnte auch wieder die Beobachtung gemacht werden, dass dieses Regen/Nebelwetter sich sogar positiv auf die 10 GHz-Verbindungen auswirkt. Station in über 300 km Entfernung konnten mit sehr gutem Signal gearbeitet werden. Schade, dass keine weiteren bzw. weiter entferntere Stationen QRV waren!
Gegen 12 Uhr MESZ konnte im Windschatten der Hütte die 24 GHz-Station aufgebaut werden. Der Wind hatte geringfügig nachgelassen. Leider war trotzdem keine Verbindung mehr möglich, denn DL3NDX und DL6NCO auf dem Hesselberg hatten technische Probleme. Die anderen Stationen hatten wohl wegen des inzwischen einsetzenden Regens aufgeben müssen. Der von Westen anrollende Starkregen hatte dann gegen 12:45 auch Pfronten erreicht und so blieb auch hier nur der schnelle Rückzug.

Nach diesem Kontestwochenende stellt sich allerdings die Frage: wieweit sind die höchsten Frequenzen, also 47 GHz und höher, überhaupt "BBT-tauglich"? Für Verbindungen die nur wenige km gehen, das heißt die Anzahl der aktiven Stationen ist von vorn herein sehr beschränkt, diesen Aufwand zu treiben, lohnt sich das? Dazu wird viele Zeit aufgewandt, die wiederum für die anderen Bänder fehlt. Wer seinen Kommentar innerhalb des BBT-Forums veröffentlich haben will, kann mir diesen gerne zusenden. Ich werde ihn dann hier mit anfügen. Ein Diskussionsforum gibt es (aus gutem Grund) nicht, aber jede Meinung wird hier unzensiert veröffentlicht.


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